Der Bibelgesprächskreis ist offen für alle. Wir tauschen uns aus über Fragen des Glaubens und Lebens. Als evangelische Christen sehen wir in der Bibel die Grundlage unseres Glaubens; sie gibt unserem Leben eine Richtung.

Wir fragen nach Menschen, die diesen Glauben gelebt haben. Da sind Zeitgenossen, aber es geht auch um Menschen, die früher gelebt haben und uns noch heute etwas zu sagen haben. Es gibt Dichter, deren Werk aus der Auseinandersetzung mit dem Evangelium zu begreifen ist. Die Bibel lädt ein, den christlichen Glauben vielfältig zu durchdenken und anzuwenden.

Das Reformationsjubiläum erinnerte uns an die großen Gestalten der Reformation. Verblüffend, wie aktuell da vieles ist. Vierhundert Jahre nach dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges fragen wir nach dem Verhältnis von Religion und Krieg. Es gibt dazu reichlich aktuellen Anlass.

Wer die täglichen Losungen und empfohlenen Bibeltexte liest, hat oft Fragen und möchte dazu seine Gedanken und Erfahrungen mit anderen austauschen; manchmal erschließen sich auch neue Gesichtspunkte und bereichern unseren Glauben. Der Bibelgesprächskreis lädt ein, eigene Zweifel und Bedenken auszusprechen und sich im wechselseitigen Austausch über mögliche Antworten zu verständigen.

Niemand kann beim Lesen und Bedenken der Bibel aus seiner Haut heraus; deshalb wird immer die eigene Lebensgeschichte uns zum Nachdenken anstoßen. Sich in ein anderes Schicksal einfühlen, kann sehr befreiend wirken.

Beim Lesen der Bibel kristallisieren sich bestimmte Worte heraus, die für das ganze Leben bedeutend sind. Für manche ist es ein Konfirmationsspruch oder der Text, der einer Trauung zugrunde lag. Solche Worte gehen mit uns und können immer wieder eine neue Bedeutung gewinnen.

Es wird nicht immer so sein, dass wir in allen Fragen uns einigen können. Aber wir schauen auf den, der von sich gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“

Pfarrer i.R. Gerhart Herrmann